Rund 100 Fans verfolgten die erste Trainingseinheit des letztjährigen Tabellen-Dritten auf dem Freudenberg. Die Zuschauer bekamen mit Yusa Alabas, Tom Meurer (beide eigene U19), Jan-Steffen Meier, Dennis Malura, Kamil Bednarski (alle Rot-Weiss Essen), Meik Kühnel (Alemannia Aachen), Daniel Hägler (Wacker Nordhausen), Jonas Erwig-Drüppel, Angelo Langer (beide SG Wattenscheid 09) und Len Heinson (1. FC Bocholt) zehn neue Gesichter zu sehen.
Das erste Testspiel bestreitet der Wuppertaler SV am kommenden Samstag (23. Juni) gegen den VfB Schwelm. Anstoß in Schwelm ist dann um 14 Uhr.
Wir haben nach der ersten Trainingseinheit mit dem Wuppertaler Cheftrainer Britscho über die vergangene und die neue Saison sowie die Zusammenstellung des aktuellen Kaders gesprochen.
Christian Britscho, wie sehr freuen Sie sich, dass es wieder losgegangen ist? Sehr! Die Pause tat gut, aber das hat auch gereicht. Wir haben jetzt sechs Wochen Vorbereitung bis zum ersten Ligaspiel. Das ist eine ordentliche Zeit, die wir ausgiebig nutzen werden.
Inklusive der beiden aufgerückten U19-Spieler begrüßten sie zehn Zugänge. Wird der WSV noch einmal auf dem Transfermakt tätig? Das kann, muss aber nicht passieren. Man weiß ja nie, wie so eine Vorbereitung läuft. Vielleicht verletzt sich jemand schwer und dann müssen wir zusehen, dass wir reagieren. Aber wir haben natürlich auch so mit unserem Sportvorstand Manuel Bölstler den Transfermarkt immer im Blick.
Mit Daniel Grebe (31), Silvio Pagano (32), Kamil Bednarski (32), Dennis Malura (34) und Gaetano Manno, der im Juli 36 Jahre alt wird, haben sie sehr erfahrene und auch viele Häuptlinge in der Mannschaft. Sind das nicht zu viele Lautsprecher? Bei uns hat jeder Spieler das Recht etwas zu sagen. Und da geht es nicht nach dem Alter. Wir sind Fußballer und da wird auch viel und laut gesprochen. Jeder, der bei uns unterschrieben hat, weiß, dass er auch mal auf der Bank sitzen könnte. Es geht einzig und allein um die Leistung. Wir haben bei jeder Verpflichtung darauf geachtet, ob der Spieler fußballerisch, aber natürlich auch charakterlich zu uns passt. Dann musste auch noch das Finanzielle passen. Wir sind von allen Zugängen überzeugt. Wir haben einen guten Kader, der in der Breite - im Vergleich zur vergangenen Saison - noch viel Qualität dazugewonnen hat.
Sie sprechen die vergangene Spielzeit an: Wuppertal wurde Dritter. Heißt: Dürfen die Fans jetzt von einem Angriff auf die Spitze träumen? (lacht) Das wollen Sie von mir hören, werden Sie aber nicht. Unsere Fans und alle, die uns unterstützen, dürfen und sollen träumen, wovon sie möchten. Wir sind aber realistisch. Wir haben eine tolle Saison gespielt und werden jetzt hart arbeiten, um noch ein paar Punkte mehr zu erzielen als in der Serie 17/18. Unser Ziel ist es, oben mitzuspielen. Aber das wollen auch sieben, acht andere Mannschaften. Ich werde mit Sicherheit keine Parolen raushauen und uns unnötig unter Druck setzen. Das wäre ein falsches Signal. Priorität hat die Vorbereitung. Wir müssen jetzt arbeiten und noch einmal arbeiten. Dann einen guten Start hinlegen, viele Spiele gewinnen, und dann werden wir sehen, wo wir im Winter stehen.
Der WSV wurde Dritter - mit 20 Punkten Abstand auf Meister und Aufsteiger Uerdingen und 16 Zähler hinter dem Vize-Meister Viktoria Köln. Sehen Sie die Mannschaft von Olaf Janßen als Top-Favoriten für die neue Saison? So ist es! Es gilt für alle, die oben mitspielen wollen, Viktoria Köln zu schlagen. Die Viktoria ist das Maß der Dinge. Sie spielen seit Jahren oben mit und nehmen auch kein Blatt vor den Mund, dass sie wieder oben landen wollen.
Könnte es auch eine langweilige Saison geben, in der die Viktoria vorne wegmarschiert? Das hoffe ich natürlich nicht. Aber das weiß man nie im Vorfeld. Sehen Sie: Im vergangenen Jahr startete Borussia Dortmund unter Peter Bosz furios und lag schon sechs, sieben Punkte vor den Bayern. Dann kam Jupp Heynckes nach München, Bosz musste Dortmund verlassen und plötzlich ging gar nichts mehr beim BVB und die Bayern sind davon geeilt. Es ist immer schwer etwas zu prognostizieren. Wir alle hoffen, dass es lange spannend bleibt.